Kameradschaftstreffen vom 10. - 12.10.2014 in Wilhelmshaven
Edmund
rief und 140 Jubiläumsgäste kamen zur Feier der 50. Wiederkehr der
Indienststellung des Zerstörers Schleswig-Holstein (D182) nach
Wilhelmshaven, dem Heimathafen des einstigen 2. Zerstörergeschwaders. Ehemalige Soldaten aus 30 Jahrgängen
trafen sich mit oder ohne Partner und Gästen in der Marinestadt am Jadebusen.
Seit einem Jahr liefen die Planungen zu diesem Kameradschaftstreffen der alten Besatzungsmitglieder von D182 mit dem legendären Spitznamen Sophie-X. Die Unterkünfte für die Teilnehmer waren gebucht, die Musik bestellt und bezahlt, sowie ein angemessener Tagungsort mit ansprechender Gastronomie gefunden (UHG). Ob im Wohn- oder Feuerschiff, ob in privaten Quartieren oder im Hotel, allen Kameraden wurde ein Unterschlupf zugeteilt oder sie haben ihr Logis eigenständig organisiert.
Die Koggenwirtin in der Börsenstraße war rechtzeitig vor einem Ansturm der bereits am Freitag erwarteten Gäste gewahrschaut worden, die sich ab 18:00 Uhr dort auch nach und nach einfanden. Mit fortschreitender Zeit wurde es langsam eng an der Theke, so das bald auch das maritim gestaltete Hinterzimmer der Traditionskneipe geentert werden musste. Mit Rainer Hägele, Heinrich Boller, Karl-Heinz Ross und Dieter Leonhard hatte sich ein Quartett der fast ersten Stunde unter Fregattenkapitän Karl H. Peter in Schlicktown verabredet. Für einige war es seit April 1966 das erste Wiedersehen. Hier und da bildete sich hinter den Brillen ein feuchter Glanz in den jetzt mit Falten umgebenen Augen. Als sich dann ganz unerwartet Otto May, der letzte Kommandant unseres Schiffes, zu uns gesellte und sogleich sehr ergiebig von seiner über dreijährigen Fahrenszeit als Kommandant erzählte, blühten in der Kogge die Erinnerungen wieder auf. Für manchen wurde es ein langer und anstrengender Freitagabend.
Für Samstag waren die Teilnehmer des ersten von vier Segeltörn mit der „ MS Nordwind“ zum Marinestützpunkt Heppenser Groden bestellt. Doch an Segeln war wegen der Flaute nicht zu denken. Auch traten menschgemachte Verzögerungen ein, die den zeitlichen Ablauf in Unordnung brachten.
Nach dem Kommando „Alle Leinen los und ein!“ und nach der herzlichen Begrüßung an Bord sowie der obligatorischen Sicherheitsbelehrung ging es dann endlich los. Vom Anleger in der 4. Einfahrt, neben den Fregatten, fuhren wir hinaus auf den blanken, mit leichtem Frühnebel sanft eingehüllten Jadebusen. Es war ein vergnüglicher Auftakt des maritimen Wochenendes. Die kurze Reise führte uns entlang der gestreckten Pier des verwaisten Ölhafens und vorbei an den riesigen blau-roten Containerbrücken des auf Kundschaft aus aller Welt harrenden Jade-Weser-Ports.
Seit einem Jahr liefen die Planungen zu diesem Kameradschaftstreffen der alten Besatzungsmitglieder von D182 mit dem legendären Spitznamen Sophie-X. Die Unterkünfte für die Teilnehmer waren gebucht, die Musik bestellt und bezahlt, sowie ein angemessener Tagungsort mit ansprechender Gastronomie gefunden (UHG). Ob im Wohn- oder Feuerschiff, ob in privaten Quartieren oder im Hotel, allen Kameraden wurde ein Unterschlupf zugeteilt oder sie haben ihr Logis eigenständig organisiert.
Die Koggenwirtin in der Börsenstraße war rechtzeitig vor einem Ansturm der bereits am Freitag erwarteten Gäste gewahrschaut worden, die sich ab 18:00 Uhr dort auch nach und nach einfanden. Mit fortschreitender Zeit wurde es langsam eng an der Theke, so das bald auch das maritim gestaltete Hinterzimmer der Traditionskneipe geentert werden musste. Mit Rainer Hägele, Heinrich Boller, Karl-Heinz Ross und Dieter Leonhard hatte sich ein Quartett der fast ersten Stunde unter Fregattenkapitän Karl H. Peter in Schlicktown verabredet. Für einige war es seit April 1966 das erste Wiedersehen. Hier und da bildete sich hinter den Brillen ein feuchter Glanz in den jetzt mit Falten umgebenen Augen. Als sich dann ganz unerwartet Otto May, der letzte Kommandant unseres Schiffes, zu uns gesellte und sogleich sehr ergiebig von seiner über dreijährigen Fahrenszeit als Kommandant erzählte, blühten in der Kogge die Erinnerungen wieder auf. Für manchen wurde es ein langer und anstrengender Freitagabend.
Für Samstag waren die Teilnehmer des ersten von vier Segeltörn mit der „ MS Nordwind“ zum Marinestützpunkt Heppenser Groden bestellt. Doch an Segeln war wegen der Flaute nicht zu denken. Auch traten menschgemachte Verzögerungen ein, die den zeitlichen Ablauf in Unordnung brachten.
Nach dem Kommando „Alle Leinen los und ein!“ und nach der herzlichen Begrüßung an Bord sowie der obligatorischen Sicherheitsbelehrung ging es dann endlich los. Vom Anleger in der 4. Einfahrt, neben den Fregatten, fuhren wir hinaus auf den blanken, mit leichtem Frühnebel sanft eingehüllten Jadebusen. Es war ein vergnüglicher Auftakt des maritimen Wochenendes. Die kurze Reise führte uns entlang der gestreckten Pier des verwaisten Ölhafens und vorbei an den riesigen blau-roten Containerbrücken des auf Kundschaft aus aller Welt harrenden Jade-Weser-Ports.
Die wärmende Sonne setzte sich mit jeder Stunde mehr und mehr durch und verbreitete schon am Mittag sommerliche Stimmung. Diese nutzten wir nach Rückkehr des Schiffes zu einem ausgedehnten Spaziergang, vorbei an der Fregatte Hamburg, sprachen mit der Wache, machten Fotos, hielten unsere Nasen auf einer gemütlichen Holzbank an der Hafeneinfahrt der Sonne am blanken Himmel entgegen und blickten über das stille Meer. Zu Mittag gab es für die meisten Gäste die erstklassige Erbsensuppe mit den versteifenden Einlagen in der Unteroffiziersheimgesellschaft (UHG). Die Teilnehmer des dritten Segeltörns nahmen ihr Mittagessen an Bord ein, wo sie mit der gleichen Köstlichkeit aus dem großen Kessel des Smuts kulinarisch verwöhnt wurden.
Im
Laufe des Tages trafen wir auf Kameraden der ersten Stunde, der Erstbesatzung: Heinz
Obenhaus, Dieter Bailly und Gerhard Retzlaff waren schon an Bord,
als das o. g. Quartett im April 1965 seinen Dienst auf dem zweiten Schiff des
2. Zerstörergeschwaders in Wilhelmshaven antrat.
Gegen 17:00 Uhr eröffnete Edmund Weidlich den offiziellen
Teil des Abends mit der Präsentation der Ehrengäste, die an der VIP-Back ihre
Plätze eingenommen hatten. Hartmut
Eickhoff, der die Moderation übernommen hatte, leitete über zu den
vorgesehenen Referaten und bat zunächst Holger
Barkowsky, den Wilhelmshavener Bürgermeister, in die Bütt. Dieser stellte in einer
kurzen Ansprache seine schöne Stadt vor, griff auf die Gründungsgeschichte als
Marinestadt zurück und hob die allzeit bestimmende Bedeutung der Flotte hervor.
Demnächst werde die Stadt am Jadebusen die größte Garnisonsstadt in Deutschland
sein. Es folgte Hans-Joachim Katz, der Kommandant mit der längsten
Dienstzeit an Bord von D182 (1978-1982), der uns einen herzerfrischenden Einblick
in das Innenleben eines Kommandanten gewährte. Otto May hatte aus seiner nur unwesentlich
kürzeren Dienstzeit so einige Erinnerungen im virtuellen Seesack, die
auszupacken ihm zusehends Spaß bereitete. Mit eigener Dynamik sprudelte ein
Erlebnis nach dem anderen aus ihm heraus, die wegen der großen zeitlichen
Distanz schon zu Anekdoten mutierten. Truppenpsychologin Judith Lüder informierte über ihre Arbeit mit den Besatzungen der
Einsatzflottille 2. Sie erfüllt in der Flotte eine Aufgabe, die unsere
Generation aus der eigenen Dienstzeit nicht kennt, weil es sie einfach nicht
gab. Ihre gegenwärtige Bedeutung aus den gewandelten Umständen des Soldatendienstes
steht aber außer jeden Zweifel. Neben allgemeiner Beratungstätigkeit für den
Marinestab ist sie rund um das Thema posttraumatische Belastungsstörung (PTBS)
auch ganz konkret mit einzelnen Soldaten beschäftigt. Den Abschluss bildete Korvettenkapitän
Putlitz vom Stab der
Einsatzflottille 2. Er gab in seinem gut vorbereiteten Vortrag einen
Überblick über die Organisation der Flottille und seiner schwimmenden Verbände.
Gegenwärtige Strukturen und aktuelle Aufträge und Einsätze wurden bereitwillig
erklärt, Schwachstellen und Schwierigkeiten nicht ausgespart sowie Perspektiven
für die Zukunft erläutert. Gegen Ende seines Auftritts aber übertrug sich das
Knurren der Mägen so mancher Zuhörer auf die Lippen ihrer Eigner, was der
Verständigung im Saal abträglich war.
So verging die protokollarisch eingeteilte Zeit und ganz nach dem Tagungsplan leitete um 20 Uhr der Shantychor Carolinensiel, 15 gestandene Sänger mit der Akkordeon spielenden Dame in ihrer Mitte, mit schwungvoll vorgetragenen Seemannsliedern den gemütlichen Teil des Jubiläums ein. Gleich nach dem ersten Song wurde im benachbarten Salon Seehund 1 das opulente, warme Buffet eröffnet. Dieses war sowohl an Backbord als auch an Steuerbord sehr reichhaltig aufgebaut und gab sich verlockend duftend und dampfend den hungrigen Gästen, die in zwei Kiellinien angetreten waren, zur totalen Plünderung hin. Von wenigen Pausen abgesehen, gaben die Musiker in den Seemannskutten noch lange den Ton an. Hätten wir damals schon weibliche Kameraden an Bord gehabt, dann wären an diesem gelungenen Abend ganz sicher auch die Tanzbeine bewegt worden.
So verging die protokollarisch eingeteilte Zeit und ganz nach dem Tagungsplan leitete um 20 Uhr der Shantychor Carolinensiel, 15 gestandene Sänger mit der Akkordeon spielenden Dame in ihrer Mitte, mit schwungvoll vorgetragenen Seemannsliedern den gemütlichen Teil des Jubiläums ein. Gleich nach dem ersten Song wurde im benachbarten Salon Seehund 1 das opulente, warme Buffet eröffnet. Dieses war sowohl an Backbord als auch an Steuerbord sehr reichhaltig aufgebaut und gab sich verlockend duftend und dampfend den hungrigen Gästen, die in zwei Kiellinien angetreten waren, zur totalen Plünderung hin. Von wenigen Pausen abgesehen, gaben die Musiker in den Seemannskutten noch lange den Ton an. Hätten wir damals schon weibliche Kameraden an Bord gehabt, dann wären an diesem gelungenen Abend ganz sicher auch die Tanzbeine bewegt worden.
Zum Katerfrühstück
am Sonntag um 9 Uhr waren sie wieder da, wenn nicht alle Gäste, so doch die
meisten. Denn sie hatten Order, danach für ein Gruppenbild dem Pressefotografen
der Wilhelmshavener Zeitung (WZ) zur
Verfügung zu stehen. Doch vorher gab es für Martina Obenhaus, als Dank
für die Gestaltung und Pflege unserer Homepage www.zerstoerer-schleswig-holstein.de,
von Edmund einen dicken bunten Blumenstrauß. Danach wurde es in der Messe
wieder lebhaft, Abschiedsstimmung kam auf und Edmund brachte so ganz vage
Eckernförde als nächsten Veranstaltungsort für die ehemaligen Fahrensleute vom
ZSH ins Gespräch. Dann nahmen unter dem Balkon des UHG und nach der Regie des
dort postierten Fotografen die Herren Zerstörerfahrer aus 30 Jahrgängen mit
ihren Damen und sonstigen Gästen für das angekündigte Pressefoto der WZ
ungeordnete Aufstellung. In dem allgemeinen Palaver des Abschieds mischten sich
die gegenseitigen guten Wünsche für die bevorstehende Heimfahrt, für die
Gesundheit sowie für die allgemeine Zukunft mit den Bekräftigungen der
bleibenden Kontakte untereinander und den Verabredungen zum nächsten
Kameradschaftstreffen des Zerstörers Schleswig-Holstein.
Dieter
Leonhard, Bad Schwartau
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